Aikido
Aikido gehört zu den „weichen“ japanischen Kampfkünsten. Im Gegensatz zu den „harten“ Kampfsportarten reagieren Aikidopraktizierende auf Angriffe nicht mit Aggression oder Gegenangriffen. Stattdessen verlassen sie die Angriffslinie, nehmen die Energie der AngreiferIn auf, leiten sie in eine Spiralbewegung um und geben sie wieder zurück. Durch geschicktes Ausweichen vereinigen sie sich mit der Bewegung der PartnerIn.
Aikido kann mit „Der Weg, sich an die Lebensenergie anzupassen“ übersetzt werden. Dies beinhaltet ein Verhalten, das den universellen und physikalischen Gesetzmässigkeiten entspricht. Ebenso passt sich die VerteidigerIn der Bewegung und Energie der PartnerIn an. Deshalb ist es sehr bereichernd, wenn Menschen mit unterschiedlichem Alter, Geschlecht und (Lebens-) Erfahrung miteinander üben. Im Aikido trainieren alle mit allen. So erhalten sie die Gelegenheit, voneinander zu lernen und miteinander zu wachsen.
Die Aikidotechniken werden in Harmonie mit der Bewegung der PartnerIn ausgeübt. 合 (Ai) wird oft mit „Liebe, Harmonie“ übersetzt. Dies ist aber nicht korrekt. 合 wird genauso ausgesprochen wie 愛, was Liebe bedeutet. Diese Ähnlichkeit war einer der Gründe, weshalb der Begründer Morihei Ueshiba seine Kampfkunst Aikidō nannte – er wollte mit dem Aikido Liebe, Harmonie und geistiges Wachstum unter den Menschen fördern.
Aikido kann auf verschiedenen Ebenen geübt werden:
- als sportliche Betätigung
- als Selbstverteidigungstechnik
- als Methode der Persönlichkeitsschulung
- als philosophisch-geistige Orientierung